Zystenentfernung
Bei Kieferzysten handelt es sich meist um im Knochen befindliche Hohlräume, welche durch ein Häutchen ausgekleidet und mit Flüssigkeit gefüllt sind. Da die Flüssigkeit in der Zyste nicht abfließen kann, baut sich Druck auf den angrenzenden Knochen auf, wodurch sich dieser allmählich abbaut und die Zyste sich ausdehnt. Da Kieferzysten erst ab einer bestimmten Größe spürbare Probleme verursachen, werden sie oft zufällig im Röntgenbild entdeckt. Entzünden sich Zysten, kommt es meist zu Schmerzen und einer lokalen Schwellung, unabhängig von ihrer Größe.
In der Regel wird heute bei kleinen bis mittelgroßen Zysten eine sogenannte Zystektomie vorgenommen. Dies bedeutet, dass die Zyste freigelegt und vollständig ausgeschält (entfernt) wird. Parallel zur Behandlung der Zyste, wird am Zahn eine Wurzelkanalfüllung bzw. eine Wurzelspitzenresektion vorgenommen, sofern diese nicht bereits erfolgt ist.
Je nach Größe und Lokalisation der Zyste, heilt der knöcherne Defekt im Zuge des Heilungsprozesses in den nächsten 2-3 Monaten im Idealfall wieder mit Knochen aus.
Um die Heilung zu unterstützen, ist ein Auffüllen dieser Defekte möglich. Hierfür stehen je nach Defektgröße und Lage verschiedene Materialien und Methoden zur Verfügung, wie das Einbringen von Kollagenschwämmchen, bzw. das Auffüllen mittels Knochenersatzmaterialen oder PGRF®.
Gerne beraten wir Sie hierzu ausführlich.
Bei großen Zysten – meist im hinteren Bereich des Unterkiefers, ist eine Zystektomie nicht möglich. Hier muss im ersten Schritt der Therapie das Wachstum der Kieferzyste unterbunden werden. Bei dieser Technik, der sogenannten Zystostomie wird ein knöcherner Zugang zur Zyste geschaffen und diese zum Mund hin gefenstert (eröffnet). Mit dem so verringerten Druck wird durch die Regeneration des umliegenden Knochens, die Reduzierung des Hohlraums der Zyste herbeigeführt. In einem zweiten Schritt – wenn die Zyste kleiner geworden ist – kann die Zystenausschälung dann nach dem Prinzip der Zystektomie erfolgen.